Finja Jinski Autorin für BDSM & Dark Romance
Der Marquis de Roujon riss die Augen auf und traute seinen Ohren nicht. Das war ein Trick! Das musste einfach ein Trick sein! Würde er dieser unglaublichen Forderung zustimmen, käme es einem Geständnis gleich. Auf der anderen Seite war niemand als Zeuge hier, der es hören könnte. Sie musste einen Hintergedanken haben, den er jedoch nicht durchschaute.
„Ich verstehe nicht, was Sie damit meinen, Mademoiselle.“
„Oh doch, ich denke, Sie verstehen mich nur zu gut. Sie wissen, was Sie mit Constance getan haben und ich weiß es auch. Ich muss gestehen, dass mich dieser Abschiedsbrief mit dem enthaltenen Bericht fast mehr erregt hat als unsere bisherige Korrespondenz. Ich habe mir bei jedem Wort gewünscht, ich hätte dabei sein können, ich hätte es selbst spüren können! Sie, mein lieber Marquis, können diese dunkle Natur vielleicht nach außen verbergen, aber sie nie beherrschen. Wie ein wildes Tier, können Sie ihre Neigungen einsperren, doch die Fesseln werden irgendwann gesprengt werden und dann fordert das Tier seine Beute. Diesmal konnte verhindert werden, dass ein Mädchen dabei stirbt, doch was ist beim nächsten Mal? Marquis, Sie können nicht aufhören, Frauen auf Ihre besondere Art zu begehren und Sie müssen es auch nicht. Nehmen Sie mich und ich werde mich Ihnen auf jede nur erdenkliche Weise zur Verfügung stellen.“ Er betrachtete sie und suchte Anzeichen in ihrem Gesicht, die darauf hindeuteten, dass sie irre wäre. Sie konnte das unmöglich ernst meinen. Sie war eine wunderschöne Frau, noch unverheiratet und aus gutem Hause. Sie besaß eine Neigung für die dunklen Seiten der Erotik, das war gewiss. Es gab jedoch einen großen Unterschied zwischen dem Schreiben und der tatsächlichen Umsetzung.
„Sagen Sie mir, Comtesse, haben Sie bisher je bei einem Mann gelegen?“ Nun bemerkte er mit einer leichten Genugtuung, wie sie doch etwas errötete.
„Nein, natürlich nicht. Was für eine Frage.“
„Nun, Ihnen ist doch bewusst, dass ich Sie, wenn ich Ihr Angebot in Erwägung ziehe, auf jede nur erdenkliche Art benutzen würde? Der Beischlaf zählt da in jedem Falle dazu.“
„Vielen Dank für die Erläuterung, doch das war mir auch vorher bewusst.“ Ihre Antwort klang schnippisch, doch er musste weiter auf der Hut sein. Auch sie war ein Raubtier und anscheinend zu allem bereit.
„Warum haben Sie sich aufgespart? Doch bestimmt nicht dafür, von mir benutzt zu werden. Ich werde Ihnen keine Liebeserklärungen sagen oder Blumen schicken, Mademoiselle. Ich kann Ihnen Schmerz bereiten, Scham und Erniedrigung.“
Der erste Schreckmoment war verflogen und sie lächelte wieder selbstsicher.
„Wollen Sie mich mit Ihren Worten überzeugen, mein lieber Marquis? Oder eher sich selbst? Fürchten Sie sich vor der Entscheidung?“ Oh, das hätte sie nicht tun sollen! Er stand auf und trat auf sie zu. Er nahm ihr Glas, stellte es beiseite und half ihr, sich zu erheben. Der Marquis de Roujon sah ihr tief in die Augen, lächelte sie an und sie erwiderte es. Dann traf sie ein harter Schlag ins Gesicht und sie stürzte zu Boden.
„Comtesse de Meauvaise, ich empfehle Ihnen, am Boden zu bleiben, bis ich den Raum verlassen habe. Sollten Sie sich jetzt erheben, bin ich geneigt, Ihr Angebot anzunehmen. Doch muss Ihnen bewusst sein, dass mich jedes Jammern, Weinen und Wehren nur noch mehr erregen wird. Sie haben das Tier in mir nun genug gereizt und es lauert nur auf die kleinste Bewegung, um zuzupacken. Bleiben Sie liegen und rühren Sie sich nicht. Es würde Sie nur in Ihr Verderben führen!“ Danielle hielt sich die Wange und sah ihn mit aufgerissenen Augen an. Mit diesem Schlag hatte sie nicht gerechnet. Er atmete schwer und sein Blick war hart und einschüchternd. Sie hatte ihn endlich an dem Punkt, an den sie ihn bringen wollte. Ja, diese Situation war beängstigend, doch ihre Neugier siegte und sie stand auf.
Der Marquis packte sie am Handgelenk und zog sie mit sich aus dem Raum. Er zerrte sie regelrecht durch das Haus und brüllte einen Befehl, den auch der letzte Bedienstete hören und ihm Folge leisten würde:
„Ich möchte von absolut nichts und niemandem gestört werden. Niemand wagt sich auch nur in die Nähe meiner Schlafräume!“ Die Comtesse de Meauvaise war sich sicher, dass dieser Befehl eingehalten würde. Selbst, wenn sie um Hilfe riefe, es würde keine kommen. Sie war gewarnt worden und nun gab es kein Zurück mehr.
Er öffnete eine Tür und stieß sie hindurch. Die Tür flog mit Wucht ins Schloss und er lächelte sie an. Dieses Lächeln war beängstigend, doch besser als die Wut, die sie zuvor in seinen Augen sah. Er trat auf sie zu und packte sie an den Haaren. Seine Lippen trafen ihre, doch es lag keine Zärtlichkeit in diesem Kuss. Der Comtesse fehlte jegliche Erfahrung, denn bisher kannte sie nur ihre Fantasien, bei welchen sie sich mit den Fingern selbstbefriedigte. Die Brutalität, mit der seine Zunge den Zugang zu ihrem Mund forderte, erregte sie in gleichem Maße, wie es sie verstörte. Ja, sie wollte ihn und sie wollte ihn genau auf diese Art und Weise, denn das war es, was sie seit Monaten faszinierte und was sie sich in den Träumen immer wieder vorstellte. Er schmeckte nach Wein und Galle. Oh, er muss sehr wütend gewesen sein oder war es immer noch.
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