Finja Jinski Autorin für BDSM & Dark Romance
Die Schule war nicht mehr dieselbe wie früher. Alles hatte seine Leichtigkeit verloren. Das Internat wurde in den höchsten Tönen gelobt und war auf dem besten Wege, eine Eliteeinrichtung zu werden – eine ganz besondere Auszeichnung für eine Mädchenschule. Doch zu welchem Preis? Das Lachen und die Herzlichkeit waren ersetzt worden durch ein Regime aus Furcht und Scheu. Fräulein Schröder versuchte alles, um den Unterricht im Sinne der Schule zu führen und den Mädchen dennoch die Freude am Lernen zu erhalten. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten leitete sie die Stunden sanft und mit einer gewissen Nachsicht. In ihrem Unterricht fanden nur so viele Bestrafungen statt, wie nötig waren, um nicht den Unmut der Rektorin zu wecken. Sie wollte nicht riskieren, dass man ihr ein Aufweichen der Regeln vorwerfen konnte.
Ein Klopfen an der Türe riss Fräulein Schröder aus ihren Gedanken. Dann wurde diese geöffnet, ohne auf ein »Herein« zu warten, und Fräulein Hohnau betrat den Raum. Ihr folgte die Stellvertreterin Fräulein Müller. Fräulein Schröder spürte förmlich den Blick der Rektorin, welcher klar und kalt auf ihr ruhte. Dennoch schien der Rektorin mit großer Genugtuung aufzufallen, dass sich alle Mädchen so schnell und leise wie möglich erhoben, um sie mit den Worten »Guten Morgen Frau Rektorin« zu begrüßen. Auf den Befehl »Setzen!« nahmen die Mädchen ebenso leise und zügig Platz, wie sie vorher aufgestanden waren. Alle Blicke waren auf die Rektorin gerichtet.
Fräulein Hohnau überragte alle anderen Frauen im Raum, nicht nur körperlich, sondern mit einer Aura, die jeden einschüchtern konnte. Ihr volles, schwarzes Haar war zu einem straffen Knoten gebunden, in dem man dennoch silberne Strähnen erahnen konnte. Ihre schwarzbraunen Augen blickten durchdringend. Im Gegensatz zu den anderen Lehrerinnen trug sie Hosen, was ihr einen maskulinen Anschein verlieh. Ihre Stellvertreterin wirkte schlicht unscheinbar neben ihrer Vorgesetzten.
Mit einem Mal kam Unruhe in die Klasse und mit leisem Tuscheln wanderten die Blicke zu dem Gegenstand, den Fräulein Müller in der Hand hielt: ein Phallus in realitätsnaher Größe aus massivem Glas gefertigt. Fräulein Schröder hielt sich mit der Hand an ihrem Schreibtisch fest. Ihr Gesicht war kreidebleich geworden und ihre Knie drohten, unter ihr nachzugeben. In ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Wie konnten sie ihn gefunden haben? Wurden nun schon die Zimmer durchsucht? Auch das war etwas, womit die Mädchen jederzeit rechnen mussten, aber das Kollegium? Was würde nun geschehen? Sie brauchte sich nicht umdrehen, sie wusste genau, was hinter ihr stand. Das konnte nicht sein! Das durfte einfach nicht sein!
»Fräulein Schröder, ist Ihnen bewusst, welche Vergehen Sie sich haben zu Schulden kommen lassen?« Die Stimme der Rektorin hinterließ eine Gänsehaut wie beim Kratzen mit Nägeln über eine schieferne Tafel. »Fräulein Müller, lesen Sie vor!«
Die Stellvertreterin stellte den Phallus auf das Lehrerpult. Jede Schülerin der Klasse konnte ihn gut sehen. Dann nahm sie einen Zettel aus ihrer Tasche und begann zu lesen: »Besitz eines verbotenen Gegenstandes: 5 Hiebe. Hingabe an lasterhafte Gedanken: 5 Hiebe. Schandhaftes Vorbild: 10 Hiebe. Hintergehen der Schulleitung: 10 Hiebe. Hingabe an lasterhafte Triebe: 20 Hiebe. Damit ergibt sich eine Strafe von 50 Hieben mit dem Stock auf den nackten Körper.«
Ein Raunen zog durch den Klassensaal, endete aber abrupt mit dem Befehl »Ruhe!« der Rektorin. Fräulein Schröder krallte sich mit den Händen in die Tischplatte, bis ihre Knöchel weiß hervortraten. »Wasser, bitte etwas Wasser«, stammelte sie. Zu mehr fehlte ihr die Kraft.
Fräulein Hohnau ging zum Wasserkrug, füllte einen Becher und trat langsam auf Fräulein Schröder zu. In einem Schwall traf das Wasser ins Gesicht der jungen Kollegin. Sie war wieder ganz im Hier und Jetzt und sah, wie die Rektorin diabolisch lächelte und mit sanfter Stimme fragte: »Können wir dann beginnen?«
Alles, was nun folgte, war schlimmer als der schrecklichste Albtraum, den Fräulein Schröder sich hätte ausmalen können. Fräulein Hohnau löste sanft ihre Hände von der Tischplatte und schob sie vor den Schreibtisch. In den Augen der Schülerinnen spiegelte sich Verwirrung und Entsetzen. Sie hatten von der neuen Regelung gehört, die auch die Bestrafung der Lehrkräfte legitimierte. Es hatte aber niemand damit gerechnet, dass dies wirklich geschehen würde. Nun war es soweit und die Erste, die es treffen sollte, war Fräulein Schröder. Mitleid war in dem einen oder anderen Blick zu erkennen. Fräulein Schröder sah in all die Gesichter vor sich und entdeckte zusätzlich auch etwas, was sie zutiefst schockierte und bis ins Mark erschütterte. Schadenfreude! Reine, boshafte Schadenfreude, Sensationslust und grausames Ergötzen. So ziemlich jedes Mädchen der Oberstufe hatte schon vor der Klasse stehen müssen, wie es die junge Lehrerin nun tat, viele für weitaus geringere Vergehen. Fast Jede war mindestens einmal durch diese Hölle der Demütigung gegangen. Wessen Hand dabei den Stock geschwungen hatte, war nicht wichtig. Die Schmach, die Erniedrigung, vorgeführt und bis ins Innerste verletzt zu werden, das hatten sie erleben müssen und sich ohnmächtig gefühlt. Nun traf es eine Lehrerin. Sie musste büßen, leiden und sich schämen.
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