Finja Jinski Autorin für BDSM & Dark Romance
Tobi saß allein im Zimmer und sah sich um. Der Raum war recht dunkel und alle Möbel, wenn man das denn so nennen wollte, waren in Schwarz und Rot gehalten. Oh Mann, was für ein Klischee! Er war ziemlich genervt von der ganzen Idee. Seine Kumpels hatten ihm zu Geburtstag ein ‚erotisches Abenteuer‘ geschenkt. Soweit wäre es ja noch zu ertragen gewesen. Wobei Tobi der Meinung war, dass er sich tatsächlich selbst eine Frau dafür hätte suchen können. Dummerweise reizten ihn die Mädels in seinem Alter so gar nicht. Woran das lag, wusste er auch nicht genau. Es war eben so. Zudem konnte er sich dadurch auch besser auf sein Medizinstudium konzentrieren. Warum zum Teufel mussten sich seine Kumpels da einmischen?
Tobi hatte gute Miene zum bösen Spiel gemacht und das Geschenk angenommen. Jetzt, in diesem Zimmer, war ihm klar geworden, um was für eine Art von Abenteuer es sich handeln sollte. In der Mitte des Raumes stand ein mit schwarzem Leder bezogenes, martialisches Andreaskreuz, in einer Ecke ein Käfig auf dem Boden und an der Wand befand sich eine unendliche Auswahl an Geräten, mit denen man sich den Arsch verhauen lassen konnte. Glaubten die Jungs ernsthaft, dass er hier einen hochbekommen würde? Er hoffte, man würde die Frau für einen verdammt hohen Stundenlohn bezahlen müssen, dann hätte er das Ganze schneller hinter sich.
Die Tür auf der gegenüberliegenden Seite ging auf und eine Frau kam herein. Sie war nicht besonders groß, vielleicht ein Meter fünfundsechzig. Dafür hatte sie ordentlich was auf den Rippen. Sie zählte wohl zu den Frauen, die sich selbst als ‚mollig‘ bezeichneten. Tobi war nicht besonders gut im Schätzen, aber diese Frau war vermutlich Ende 20 oder Anfang 30. Ihre naturroten Haare waren hochgesteckt, aber nicht so stramm, wie man das von Bildern oder Videos kannte. Sie entsprach jetzt nicht seinem Typ von Traumfrau, wenn er denn sowas hatte, aber sie war recht hübsch. Immerhin das! Die Klamotten passten zum Raum, natürlich. Sie trug ein schwarzes Korsett aus Leder und dadurch hatte sie, über der breiten Hüfte eine verhältnismäßig schmale Taille. Die obersten Knöpfe der weißen Bluse waren geöffnet, wodurch man die üppige Oberweite erahnen konnte. Strapse und High Heels vervollständigten das Bild und ergaben die perfekte ‚böse Lehrerin‘. Na, dann los und es hinter sich bringen.
„Hi. Ich bin Tobi.“
„Hallo Tobias. Mein Name ist Lady Sandrina.“ Oh bitte! Lady? Echt jetzt? Tobi war sich nicht sicher, ob er lachen oder die Augen verdrehen sollte. Lady Sandrina sah ihn durchdringend an und sagte kein Wort. Sollte das jetzt die Stimmung erhöhen? Würde sie ihn gleich anschnauzen und zur Schnecke machen? Scherze über seine Männlichkeit bringen? Ja, er hatte sich auch schon das ein oder andere BDSM-Video angeschaut. Fasziniert hatten ihn manche, aber die meist arrogante und biestige Art dieser ‚Bitches‘ in Lack und Leder war ihm dann doch schnell zu viel geworden. Keine Ahnung, warum er trotzdem immer wieder mal auf den Seiten gelandet war. Nichts kam von ihr. Sie stand einfach da und schaute ihn ernst an. Langsam wurde das echt spooky und unangenehm. Nach einer gefühlten Ewigkeit sagte sie dann endlich etwas:
„Du kannst gehen, Tobias. Mach‘s gut.“ Bitte? Was war das denn?
„Äh, wie jetzt? Für das Treffen ist bezahlt worden. Glaub ich zumindest.“ Lady Sandrina lachte mit einer glockenhellen Stimme und sah in den Moment echt süß aus.
„Mach dir keine Sorgen, Tobias. Du kannst dir am Empfang das Geld wieder auszahlen lassen.“ Er war jetzt sichtlich irritiert. Zumal sie ihm gerade irgendwie sympathisch wurde. Zudem gefiel ihm die Art, wie sie seinen Namen aussprach.
„Okay.“ Jetzt wäre der Moment gewesen, da Tobi hätte aufstehen und gehen müssen, tat er aber nicht. Lady Sandrina sah ihn mit einem süffisanten Lächeln an und hob fragend eine Augenbraue. Auch sie verließ den Raum nicht.
„Warum soll ich eigentlich gehen? Ist das jetzt Bestandteil dieser Session? So heißt das doch. Muss ich jetzt auf die Knie fallen und ‚Bitte, bitte‘ sagen?“
„Nein, Tobias. Das ist kein Teil der Session. Ich verschwende nur meine Zeit nicht mit Typen, die es nicht wert sind.“ Das saß! Und zwar richtig.
„Sie kennen mich doch gar nicht! Wieso machen Sie sich so schnell ein festes Bild von mir?“ Die Lady hatte ihn jetzt gepackt und so einfach wollte er nicht abserviert werden. Nicht einmal von dieser Sandrina. Sorry, ‚Lady‘ Sandrina.
„Ich sehe es an deinem Gesicht, Tobias. Du hattest bereits ein Bild von diesem Treffen und von mir, bevor ich den Raum betreten hatte. Das hier“, sagte sie und deutete auf den Raum und die ganze Ausstattung, „ist nichts für dich.“ Tobi war ziemlich verblüfft. Wow, das musste man ihr lassen: Menschenkenntnis besaß sie. Die ganze Situation war absolut nicht so, wie er es erwartete hatte, aber diese Frau vor ihm faszinierte ihn immer mehr. Er wollte nicht gehen.
„Ich hab keine Ahnung. Ich war noch nie in so einem Studio und es war auch nicht meine Idee. Ich habe den Besuch hier von Freunden zum Geburtstag geschenkt bekommen.“ Wie absolut bescheuert das klang, wurde ihm schlagartig bewusst, als Lady Sandrina erneut lachte und er selbst einen hochroten Kopf bekam.
„Vielleicht sollte ich diesen Raum jetzt wirklich verlassen.“ Tobi erhob sich und sah, wie Lady Sandrina nickte.
„Du kannst die Tür nehmen, durch die du gekommen bist oder du nimmst die, durch die ich gekommen bin. Das ist deine Wahl. Wenn du aber meine Tür nimmst, ist es die letzte freie Wahl, die du in meiner Gegenwart haben wirst.“ Lady Sandrina fixierte ihn mit einem Blick, dem er nicht widerstehen konnte und ihr Lächeln war diabolisch und bezaubernd zugleich. Nun spürte er doch eine gewisse Neugier und einen leichten Druck in der Hose. Sie deutete erneut auf den Raum, in dem sie waren.
„Das hier ist nichts für dich, Tobias. Aber glaube mir, es gibt noch viel mehr und ich weiß, was du brauchst. Es ist deine Entscheidung.“ Tobi schluckte schwer und merkte, wie seine Hände schwitzig wurden. Keine Ahnung, was ihn erwarten würde, aber wenn er jetzt ginge, würde er sich immer fragen, was er verpasst hatte. Die Neugier und Faszination für diese Frau siegten. Er trat auf Lady Sandrina zu, die er mit seinen ein Meter neunzig deutlich überragte. Vor ihrer Tür blieb er stehen und sah sie fragend an.
„Bist du dir völlig sicher, Tobias?“ Oh Gott, nie zuvor hatte eine Frau so oft und auf solch geile Weise seinen Namen genannt. Er hätte absolut nicht sagen können, was sie in diesen wenigen Minuten mit ihm gemacht hatte, aber er spürte, wie sie ihn in ihren Bann zog. Wie eine Sirene, die ihn alleine mit der Macht ihrer Stimme verzauberte. Wäre sie sein Untergang? Er hatte das Gefühl, ihr zu verfallen und war bereit, sich auf ihr Spiel einzulassen. Lady Sandrina öffnete die Tür und dahinter lag ein heller, normaler Korridor. Auf eine Handbewegung von ihr hin, trat Tobias in den Gang.
Das Spiel hatte also begonnen.
Kaum, dass Lady Sandrina die Tür hinter sich geschlossen hatte, schritt sie im Korridor voraus. Links und rechts waren Türen und Tobias schätzte, dass sich dahinter noch andere Spielzimmer befanden. Kerker, Arztzimmer und was es sonst noch geben würde. Jetzt, wo er so drüber nachdachte, war der Raum eben vermutlich nicht das Schlimmste, was ihm passieren konnte. Lady Sandrina entschied sich für den vierten Raum auf der linken Seite, öffnete die Tür und ließ Tobias den Vortritt. Er hatte mit vielem gerechnet, aber damit nicht:
Das Zimmer war hell und freundlich, hatte große Fenster mit cremefarbenen, bodenlangen Vorhängen. An Möbeln gab es unter anderem einen Sessel, vor dem ein großes Kissen auf dem Boden lag, eine Liege, einen schmalen, hohen Schrank, der geschlossen war, eine Kommode mit Schubladen und ein großes, dreieckiges Polster auf dem Boden. Die Möbel waren cremefarben wie die Vorhänge und teilweise mit Gold verziert. Ein wenig kitschig fand er die Sachen schon, aber es sollte ja nicht sein neues Wohnzimmer werden. Zudem fühlte er sich bei weitem nicht mehr so unwohl wie in dem anderen Raum.
Lady Sandrina ließ ihm einen Moment Zeit, um sich in Ruhe umzusehen. Als er damit fertig war, dreht er sich zu ihr um und hob fragend die Schultern.
„Und was muss ich jetzt machen?“ Wieder dieser Blick, der ihn einmal von oben bis unten abcheckte. Dann ging sie zu dem cremefarbenen Sessel und setzte sich hinein. Ein Bein legte sie über die Armlehne und Tobias sah, dass sie keinen Slip trug.
„Zieh dich aus, Tobias. Ich möchte sehen, was mir deine Freunde geschickt haben. Dann wird sich zeigen, wer das eigentliche Geschenk ist und für wen!“
Wow, die Stimme dieser Frau war der Wahnsinn. Obwohl sie ganz ruhig und sanft sprach, ließen ihre Worte keinen Widerspruch zu. Sie musste nicht schreien oder beleidigen und trotzdem hatte Tobias das Gefühl, sich nicht widersetzen zu können, selbst wenn er es gewollt hätte. Nun dann, für seinen Körper musste er sich nicht schämen. Er zog sein Shirt aus und präsentierte seinen Oberkörper. Er war kein Bodybuilder, aber gut im Training. Muskulöse Oberarme, ein breites Kreuz und auf das leichte Sixpack war er durchaus stolz. Jetzt war es an ihm, zu grinsen, als er die fast schon gierigen Blicke auf seinem Körper spürte. Er öffnete seinen Gürtel, dann Knopf und Reißverschluss seiner Jeans und stieg heraus. Nun stand er in engen Boxershorts vor ihr. Tobias wusste, dass die Mädels ihn heiß fanden und er hatte auch schon was mit der einen oder anderen gehabt. Doch sie erwarteten immer, dass er die Initiative ergriff und den Ton vorgab. Manchmal lagen sie einfach auf dem Rücken und Tobias sollte erraten, was sie jetzt anturnte oder nicht. Mit der Zeit hatte das seinen Reiz verloren und er hatte es einfach gelassen.
Zumindest das würde heute definitiv anders laufen. Lady Sandrina wusste mit Sicherheit, was sie wollte und wie sie es sich nehmen würde. So, wie ihr Blick nun auf seinen Shorts haftete, wollte sie alles von ihm sehen.
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